Gemeinde Wilstedt

Homepage der Gemeinde Wilstedt anlässlich der 1150-Jahr-Feier im Jahre 2010


Gemeinde Wilstedt

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Geschichte der Sparkasse Wilstedt

Haus der Sparkasse Wilstedt, Am Brink 1
Haus der Sparkasse Wilstedt, Am Brink 1
Haus der Sparkasse Wilstedt, Am Brink 1
Haus der Sparkasse Wilstedt, Am Brink 1

Im Jahr 1875 gründeten die Gemeinden des Kirchspiels Wilstedt, also Wilstedt, Tarmstedt, Buchholz, Altenbühlstedt, Neuenbülstedt und Vorwerk sowie die gleichfalls zum Amte Zeven gehörende Gemeinde Quelkorn eine Sparkasse. Die Gemeinde Quelkorn schied bereits 1886 wieder aus.

Gemeindevorsteher und Posthalter Johann Hinrich Meyer wurde ehrenamtliche Rechnungsführer und Pastor Stakemann erster Vorsitzender des Vorstands. Der ehrenamtlicher Gegenbuchführer, der Kaufmann Gustav Armbrecht, führte kurioserweise den Titel „Director“.

Die Spareinlagen wuchsen rasch, das Geschäftsgebiet dehnte sich bis Lilienthal und in den Kreis Verden. Nachdem die Kasse zunächst in Privaträumen untergebracht war, wurde 1902 ein eigenes Gebäude errichtet.

Bereits 1904 gewährte der Kassenvorstand den Anschluss des Kirchspiels Kirchtimke, einen ähnlichen Antrag des Kirchspiels Rhade lehnte er jedoch ab.

Die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich fatal für die Sparkassen: seit 1915 zahlten Schuldner ihre Kredite mit entwertetem Geld zurück. 1923 war Papiergeld nichts mehr wert und die Regierung beschloss eine Währungsreform: aus der Mark wurde die Renten- oder Reichsmark. Der Geschäftsbetrieb der Sparkassen kam auf Grund riesiger, durch Entwertung und Reform verursachter Verluste fast zum Erliegen. Doch die Deutschen gewannen Vertrauen zu der neuen Währung und die Einlagen der Institute stiegen rasch wieder an.

Die Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft brachten grundsätzliche Veränderungen auch für die Verwaltungen der Kreise und Sparkassen:

Am 1.8.1932, für die Bevölkerung buchstäblich aus heiterem Himmel, wurde die Verordnung über die Neugliederung der Landkreise in Preußen erlassen. Die Kreise Bremervörde und Zeven wurden zusammengelegt. Interventionen und Proteste Zevens blieben erfolglos.

Am 1.7.1934 wurde die Sparkasse Wilstedt durch Reichsministererlass eine Hauptzweigstelle der Kreissparkasse Bremervörde und verlor damit ihre Selbständigkeit. Die reichsweite Neuordnung der Sparkassen als öffentlich-rechtliche Institute zielte darauf, wenige leistungsfähige Institute zu bilden. Verständnis für die Rationalisierungen wurde nicht erwartet.

Mit der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8.5.1945 endete der Zweite Weltkrieg und englische Truppen besetzten das heutige Kreisgebiet. Wenige Tage später genehmigten sie die Wiedereröffnung der Sparkassen.

Die Tauschwirtschaft in den Hungerjahren der Nachkriegszeit wurden abrupt durch die Währungsreform beendet: am 20.6.1948 löste die Deutsche Mark die wertlos gewordene Reichsmark als Zahlungsmittel ab. Die Sparkassen arbeiteten in diesen Tagen ohne Pause um den Ansturm der Menschen zu bewältigen, die sich das sogenannte Kopfgeld – pro Person 40 Deutsche Mark – auszahlen lassen wollten.

Der Nachhol- und Investitionsbedarf der Landwirtschaft der Region in den Jahren des Wirtschaftswunders und in der Zeit des Aufbaus und Aufschwungs 1955-1970 konnte unter anderem mit Unterstützung der Sparkasse in Wilstedt bewältigt werden.

1977 wurde der neu gegründete Landkreis Rotenburg (Wümme) durch die Kreisreform Gewährträger der Kreisparkasse Bremervörde und damit auch der Geschäftsstelle in Wilstedt.
Ein wachsender Geschäftsbetrieb machte 1987 die Modernisierung, Erweiterung und Restaurierung des einzigen von der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde genutzten historischen Gebäudes erforderlich. Im Jahre 2006 erfolgten weitere Modernisierungsmaßnahmen und Anpassung der Selbstbedienungstechnik an die Anforderungen eines modernen Kreditinstituts.

Die Geschichte der Sparkassen im Landkreis Rotenburg ist eine Geschichte von Gründungen, Fusionen und Bestrebungen die Selbständigkeit zu erhalten. Ihr Charakter als kommunale Institute und die enge Bindung an den Gewährträger machte den direkten Einfluss politischer Entwicklungen in Deutschland auf die Sparkassen unabwendbar.

Seit der Kreisreform 1977 bestanden Überlegungen, die Sparkassen Bremervörde und Rotenburg zusammenzuführen. Sie wurden damals jedoch verworfen. Erst 2000 war es dann so weit: die beiden florierenden Kreissparkassen Rotenburg und Bremervörde fusionierten zur Sparkasse Rotenburg-Bremervörde. Die Gründe dafür waren vielfältig. Zum Beispiel kann eine vereinigte Sparkasse den Kreditbedarf größerer Kunden besser bedienen und steigende Kosten für den Kundenservice begrenzen, indem die zentralen Abteilungen zusammengefasst und so kostengünstig gestaltet werden.

Im Jahr 2010 kann die Sparkasse Wilstedt als Geschäftsstelle der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde auf eine 135 jährige ereignis- und erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Sie ist mit Wilstedt und den umliegenden Ortschaften tief verwurzelt und nach wie vor ein kompetenter und verlässlicher Partner in allen Geldfragen, von der Geldanlage über die Finanzierung bis zum Wertpapiergeschäft und Zahlungsverkehr.

Durch ihre Fördermaßnahmen unterstützt die Sparkasse Rotenburg-Bremervörde gemeinsam mit ihrer Stiftung das gesellschaftliche Leben und das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger.



Quellen:
Dietrich Bösch, Die Sparkasse in Wilstedt. In: 1100 Jahre Wilstedt. Leben im Dorf – Leben für das Dorf. Bearb.: Hermann Meyer, Helmut Kahrs. hrsg.: Gemeinde Wilstedt 1960. S. 47-52.

Hans-Hermann Carstens, Sparkasse Wilsedt in den Jahren von 1960 bis 1988. In: 860-1960 1100 Jahre Wilstedt. Leben im Dorf – Leben für das Dorf. Ergänzt für die Zeit danach von 1960 bis 1988 durch Teil II. hrsg.: Gemeinde Wilstedt. Bearb.: Hermann Meyer, Helmut Kahrs.S. 51-53.

Sparkasse Rotenburg-Bremervörde, Unterlagen und Texte der Ausstellung und des Archivs zur Geschichte der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde. Bearb.: Meike Mittmann, 2007 / 2010.

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